Nur gut, dass es in Deutschland noch Männer wie ihn gibt. Franz Müntefering, Arbeiterführer und Gelegenheits-Fernsehdramatiker, nimmt derzeit mal wieder kein Blatt vor den Mund. Gerade noch versunken in tiefer Trauer um seine Frau, nagelt der urige Sozialdemokrat nun schon wieder kräftig gegen Manager und Bonzen, Banker und verottete Moral. "Raubritter" säßen in vielen Chefetagen, Männer, die ohne jeden Gemeinsinn nur den eigenen Vorteil suchten. "Solche müssen weg", ist Müntes Urteil schon lange klar, denn der rein rechnerisch im Rentenalter befindliche Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit wieß aus erster Hand, dass es auch anders geht.
So konnte seine Partei als Juniorpartner der Großen Koalition in Schleswig-Holstein druchsetzen, dass die dortige Landesbank HSH allein auf den Cayman-Inseln 20 Tochterunternehmen ins Leben rief, um steuerfrei hohe Renditen für das kleine Bundesland im Norden zu sichern. Insgesamt unterhält das für die regionale Wirtschaftsförderung zuständige Institut derzeit rund 160 Tochterunternehmen und Beteiligungen.
Weltweit sind die in vielen Steuerparadiesen aktiv: Auch auf den Marshallinseln im Pazifik oder den für ihre niedrigen Steuersätze bekannten Kanalinseln Jersey und Guernsey gründeten die Staatsbanker munter Tochterfirmen, die laut Auskunft der Nordbank als "Refinanzierungsquellen" dienten. Es sei eben "aus steuerlichen Gründen attraktiv" auf diesen Inseln Geschäfte zu machen, räumt Nordbank-Sprecher Christian Buchholz unumwunden ein. Die Bank habe dabei "keine Sonderrolle" eingenommen - alle anderen staatlichen Banken halten es schließlich genauso: Steuern zahlen, das ist was für Dumme und für einfache Bürger, staatliche Banken müssen das nicht, denn in ihren Verwaltungsräten sitzen Leute wie Franz Müntefering, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück. Die richten den Schaden, ist er erst eingetreten, mit lauten Gebrüll: "Raubritter", rufen sie dann, "Raubritter!"
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