Nachdem hellwache Vorposten der kommenden "gerechteren Gesellschaftsordnung" (Lafontaine) unser kleines, weltanschauungfreies Kultur- und Klimaschutzblog PPQ schon als Vorhut der Wiedereinrichter des Vierten oder Fünften Reiches ausgemacht hatten, nur weil wir unverbesserlichen Krypto-Ipunktisten angelegentlich der spaßigen Ermittlungsvorführung der Sonderkommission Lebkuchenmesser ein paar recht naheliegende Fragen nicht nur gedacht, sondern auch aufgeschrieben haben, musste ein wenig Zeit vergehen. Nun aber, kaum vier Wochen Possenspiel und Kippensammeln, Kritzelbilder von Schlangenmenschen malen und NPD verbieten später wird es auch den "Qualitätmedien" (Merkel) langweilig mit dem immer selben Blubberquatsch von "ja, den Stich habe ich gespürt, aber den Täter nur von hinten gesehen".
Es sind die Sturmgeschütze der Mediendemokratie, die jetzt anfangen, unruhig mit den zusammengebundenen Hufen zu scharren. Die linksbayrische Süddeutsche Zeitung entpuppt sich plötzlich als Quasi-Nazi-Organ, schreibt sie doch unter dem Titel "Ein Stich und die Folgen" Sätze wie: "Erfahrene Ermittler sagen: "Irgendetwas passt da nicht zusammen." Dergleichen Zweifelei am wahren Tathergang, der längst eine Glaubensschule geworden war, galt um Silvester herum noch als Beweis für eine strikt rechtsextreme Gesinnung.
Unerhört ist das und es geht schon fast in Richtung gerichtlich verhängtes Verhöhnungsverbot: Lebkuchen und leben lassen, oder was? Was soll denn jetzt das Opfer denken? Noch konnte nicht einmal ein Preis für Zivilcourage verliehen werden und schon "entzünden sich" laut Süddeutscher "Fragen an mehreren Punkten: dem Tathergang, dem angeblichen Täter aus der rechtsradikalen Szene, den unklaren Phantombildern, den Spuren auf dem Messer."
Einen ganzen Monat durften diese Fragen, die spätestens am Tag der Veröffentlichung der lustigen Phantombilder wie Kai aus der Kiste hüpften, in den Redaktionsräumen reifen, während eine ganze wildgewordene Politikerschar auszog, dem Hitlerismus mittels naseweisen Talkshow-Geredes über ein "Verbotsverfahren" einen Pfahl ins braune Herz zu jagen, der noch bei der nächsten Wahl Stimmen und klinegnde Wahlkampfkostenrückerstattung versprach.
Die Süddeutsche selbst gab derweil bienenfleißig höchst hirnrissige Antworten auf ganz andere Fragen. Warum findet man den Täter trotz der auffälligen Tätowierung eigentlich nicht? Ja weil er doch von seinen Komplizen und Gesinnungsgenossen geschützt wird! Und andere Leute außer Komplizen und Gesinnungsgenossen kennt er nicht, der arme, einsame Lebkuchenmann mit dem Schlangentattoo. Das er vielleicht schon gar nicht mehr hatte, fand die SZ bei Befragungen von Tätowierern aus der "Tätowierszene" (SZ) heraus. Nur zwei Sitzungen brauche es, so ein Tattoo zu wegzulasern, fantasierte ein Praktikant, den das marode Massenblatt vermutlich direkt aus der Klapsmühle verpflichten konnte: Das Symbol auf der Backe des einen Täterphantoms "ähnele", schrub der irrlichternde Indianist, "einem Muster auf Winnetous Wildlederdress."
Mittlerweile aber, wahrscheinlich konnte das durch die erst diese Woche gesammelten Zigarettenkippen nachgewiesen werden, "gehen die Fahnder davon aus, dass es diese Männer nicht gibt", schreibt die verwegen gewordene Süddeutsche aus den Innereien der Glatzenjagdkommission, nachdem sie vier Wochen lang laut und eintönig dasselbe geblökt hat wie alle anderen deutschen Medien. Nee, ehrlich? Und das ist neu? Echt? Oder schreibt ihr das nur, um später mal sagen zu können, ihr hättet es ja gleich gesagt? Habt ihr nicht. Habt ihr nicht.
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3 Kommentare:
Keiner hatte auch so schöne Schlangenbilder wie Ihr. Das musste ich mal anerkennend loswerden.
Laut Wolfgang Röhl von der Achse des Guten seid Ihr ein rechtes oder rechtsextremes Blog, denn die hätten schon längst, vor den Qualitätsmedien, erhebliche Zweifel gehegt. Aber ich wette, niemand hatte so schöne Schlangendokumentationen wie Ihr.
Und das hat er nicht gewürdigt.
echt? und die sz und die welt? dann jetzt auch? oder kömmt es auf den zeitpunkt an, wann man was schreibt?
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