Wenigstens der Vollständigkeit halber, auch wenn PPQ-Leser es seit einem Jahr wissen: Das "Opfer" eines vermeintlichen Neonazi-Überfall, der vor einem Jahr für zwei Wochen lang die gesamte deutsche Medienlandschaft wallen ließ wie ein Tsunami-geschütteltes Meer, ist nunmehr wegen des Vortäuschens einer Straftat verurteilt worden. Die seinerzeit 17-jährige Rebecca K. aus Mittweida hatte im November 2007 behauptet, vier Neonazis ins Jacken mit "NSDAP-Aufnähern" (dpa) und tätowierten Fingern hätten ihr ein Hakenkreuz auf die Hüfte geritzt. Mittweidaer Bürger hätten der Untat, die am frühen Abend, also bei fast völliger Dunkelheit geschah, von ihren Balkonen zugeschaut. Wo sie wahrscheinlich gerade beim mittweida-typischen Novembergrillen waren.
Ungeachtet der zahllosen Löcher in der Geschichte des Mädchens hatten die Leitmedien von Spiegel bis SZ in den Tagen nach Bekanntwerden der Tat enteckt, dass Mitweida schon seit langer Zeit eine rechtsradikale Hochburg und das Ritzen eines Hakenkreuzes in die Hüfte eines 17-jährigen Mädchens ergo eine logische Folge der mentalen Verwahrlosung durch die Erziehung an DDR-Schulen beziehungsweise die Erziehung durch an DDR-Schulen Erzogene ist. Dass es keinerlei Zeugen gab und auch das "kleine Aussiedlermädchen" (dpa), dem die tapfere Rebecca K. angeblich gegen die vier Nazis hatte beistehen wollen, nicht gefunden werden konnte, störte nicht: Das "Bündnis für Menschenwürde gegen Rechtsextremismus im Landkreis Mittweida" ,die "Aktion Noteingang" und das Berliner "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen rechte Gewalt" ehrten das mutige Mädchen mit dem Preis ,Aktiv für Demokratie und Toleranz‘. Ob Rebecca K., die seinerzeit wie im Bild oben rechts noch ohne schwarzen Balken über dem Gesicht in Zeitungen gezeigt wurde, ihren Preis nun zurückgeben muss, ist nicht bekannt. Nur, dass sie für Kratzen des Hakenkreuzes in die eigene Hüfte, das einjährige Belügen der Öffentlichkeit, das Herbeiheucheln von Mitgefühl und fortgesetzte Falschaussagen bei Gericht 40 Arbeitsstunden ableisten muss.
Das ist etwa der Tarif für einen unter Ausschluß der Öffentlichkeit in den eigenen Notizblock gemalten Helge Schneider in seiner Paraderolle als Adolf Hitler.
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