Ehe das Internet den hier bei PPQ von namhaften Medienexperten schon lange vorausgesagten Tod stirbt, zuckt es jetzt noch ein letztes Mal. Und es sind wieder die Jüngsten, die Schwächsten der Gesellschaft, die dem teuflischen Medium mit all seinen hunderten schamlosen Naziseiten und Dutzenden Pornoangeboten ahnungslos im wortwörtlichen Sinne ins Netz zu gehen scheinen: Bei den Elf- bis 39-jährigen nimmt das Internet inzwischen den größten Anteil im täglichen Medienmix ein, schreiben die Verfasser der Jugendstudie "Timescout". 40 Prozent des gesamten täglichen Medienkonsums entfalle in diesen Altersgruppen mittlerweile auf das Netz. Noch 25 Prozent kann das Fernsehen für sich verbuchen, Print und Radio fallen mit jeweils nur noch zehn Prozent immer weiter ab.
Nicht nur Holzmedien und Dudelfunksender sind Auslaufmodelle, sondern auch Hochqualitäts-TV Marke ARD oder RTL II. 50 Prozent der 15- bis 19-Jährigen sehen sich stinknormale TV-Inhalte lieber im Netz an, am liebsten wahrscheinlich, wenn jemand eine Doku von Plusminus illegal auf Youtube gestellt hat. Das TV-Gerät sorgt für das nötige Hintergrundrauschen - immerhin 40 Prozent der Elf- bis 39-jährigen lassen den Fernseher laufen, ohne auf die Inhalte zu achten, die mittlerweile sowieso nur noch von Wissenschaftlern mit hochauflösenden Mikroskopen entdeckt werden können.
Vor einem Comeback steht hingegen offenbar die gedruckte Zeitung, der es zur Zeit gewissermaßen komatös geht. Nur noch 25 Prozent der Elf- bis 39-Jährigen lesen Stadtmagazine, 2002, als "Timescout" erstmals erhoben wurde, waren es immerhin 50 Prozent. Die Nutzung von Tageszeitungen ist in der Studie wegen Irrelevanz nicht erwähnt, wird aber bestimmt bald wieder besser. Wenn Google News erst abgeschaltet und alle neumodischen Newsportale von Nachrichtentropf der Regionalzeitungen abgeschnitten sind. Ja, so wird es kommen.
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