81 Millionen Euro kassiert die Hallesche Wohnungsgesellschaft HWG dafür, dass sie rund 2200 Wohnungen für die nächsten 30 Jahre an eine Zweckgesellschaft verkauft, die NOrd LB und hallesche Sparkasse eigens zu diesem Zweck gegründet haben. Ein tolles Geschäft, denn alle haben etwas davon: Die Nord LB kann ihre von der US-Kreditkrise verbrannten Finger im heimischen Markt kühlen, denn sie bekommt für die 81 Millionen satte 153 Millionen zurück. Die Wohnungsgesellschaft aber muss nicht wirklich Wohnungen verkaufen, um ihrem Eigentümer, der notorisch klammen Stadt Halle, die geforderten Millionenbeiträge zuschieben zu können, mit denen die ihren Schuldenhaushalt sanieren muss.
Sind aber nun 81 Millionen Einnahme heute besser als 153 Millionen, die morgen bezahlt werden müssen? Wird hier mit dem Schinken nach der Wurst oder nur mit der Obstschale nach dem Wohnzimmerfenster geworfen? Sollte jeder Häuslebauer seine kleine Hütte an die Nord LB verscherbeln und das Ganze dann kostensparend, aber doppelt so teuer nach dem "Sale-and-Lease-Back"-Verfahren (nicht verwandt oder verschwägert mit Kurt-Mecki-Beck) zurückerwerben? Kann etwa die gesamte Welt schon demnächst nach dem "Zukunftsmodell" (HZ) saniert werden?
Einfache Frage, klarte Antwort: Kommt drauf an. Wer die Möglichkeit hat, ein nicht mit Hypotheken belastetes Häuschen auf diese Art vorübergehend zu Geld zu machen, zahlt für den 30-jährigen Kredit inklusive Gebühren nur schlappe 4,7 Prozent jährliche Zinsen. Muss aus den Einnahmen aber noch eine Hypothek abgelöst werden - wie im Falle Halle - steigt die Zinsbelastung flott und kräftig auf fast 12 Prozent. Zu solchen Konditionen kann man auch einfacher Geld borgen - etwa, indem man sein Girokonto überzieht. In diesem Falle allerdings muss keine sechsstellige Summe Gebühren für die Vertragsgestaltung entrichtet werden und es gibt keine schicken Schlagzeilen. Das wäre nicht schön für die Rechtsabteilungen und auch die Politik müsste sich fragen lassen, was sie eigentlich gegen die Schuldenmmisere zu tun gedenkt.
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2 Kommentare:
Das Borgen birgt zusätzlich noch den Vorteil des Eigentumserhaltes.
Denn nach den dreißig Jahren, hat man nicht nur ein vielfaches an Geld hingeblättert, sondern die Objekte dazu. Die wahrscheinlich dann auch noch um einiges mehr Wert sein dürften.
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