Leichter ist Geld nicht zu haben. Acht Euro für einen hat bekommen, wer vor dem Oberliga-Spiel des seit Wochen souveränen Tabellenführers Hallescher FC gegen den Tabellenletzten Pößneck auf einen Sieg des Außenseiters setzte. Pößneck hatte zuvor in 28 Spielen gerade 20 Mal das Tor getroffen. Halle, seit vier Tagen als Aufsteiger in die neue Regionalliga feststehend, in 28 Partien gerade 19 Treffer kassiert. Eine sichere Wette: Die Hallenser, nach Aussage ihres Kapitäns Rene Stark in den letzten Tagen vor allem mit konzentriertem Reinfeiern in den Regionalliga beschäftigt, sind von der ersten Minute der Begegnung mit den Gedanken bei der Aufstiegsfeier. Pößneck beißt und kratzt, um die letzte Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.
Nach 30 Minuten setzt es in der heute mit Nachwuchsleuten besetzten Bubi-Abwehr zum ersten Mal aus. Vor den Augen des eigens angereisten letzten HFC-Nationalspielers Dariusz Wosz streiten Seipel und Kamalla um den Ball. Also nimmt ihn der Pösnecker Sawicki und schießt ihn am erstmals eingesetzten HFC-Torhüter Norbert Guth vorbei ins Tor. Das seit Januar ungeschlagene Team des gefeierten Landespokalsiegers ist darob äußerst verblüfft. So sehr sogar, dass der Gast nur eine Minute nach dem Wiederanpfiff auf 2:0 erhöhen darf.
So war das nicht geplant. Aber absehbar. Seit Jahrzehnten tut der frühere HFC Chemie, was niemand erwartet: Verliert, wo er nur gewinnen kann. Und siegt, wenn niemand damit rechnet. Stände Robert Hoyzer auf dem Platz, röche alles hier nach Wettbetrug. Schon in der 50. Minute zeigt der Schiedsrichter dem bis dahin besten Pößnecker Sinaba Rot. Und entscheidet damit das Spiel. Gegen zehn Thüringer könnten die in Weiß aufgelaufenen Rot-Weißen heute spielen, bis es dunkel wird. Ein Tor oder gar zwei würden sie nicht schießen. Zumal Trainer Sven Köhler auf der Bank keinen Anlass sieht, für den schwachen Stark den ursprünglich mal als Spielmacher geholten Shubitidze zu bringen. Stattdessen wechselt er, wohl um das Ergebnis zu halten, Publikumsliebling "Horvat - unser Torwart" (Fangesang) ein.
Die Null vorn steht, die Zwei hinten auch und die sicher geglaubte Oberliga-Meisterschaft ist damit so gut wie verschenkt. Allerdings stört das niemanden, weil nur der Regionalliga-Aufstieg zählt. Der darf nach 90 Minuten endlich gefeiert werden. Im Kreis der Jubelnden klatschen auf der Ehrentribüne diesmal auch zahlreiche Brachial-Populisten aus den Reihen der Landespolitik: Der SPD-Arbeiterführer und Finanzminister Jens Bullerjahn, eigentlich bekennender Fan des Grunzrockers und Eiserne-Kreuze-Sammlers Lemmy Kilmister, trägt das rote Aufsteiger-Shirt unter dem Sakko, das die gelb-blaue FDP-Landeschefin Cornelia Pieper ganz offen zeigt. Beide patschen die Hände aufeinander, als hätten sie die letzten 16 grauen HFC-Jahre nichts anderes getan. Schamrot? Aber wer wird denn.
Weil es hier im Tiefgeschoß der deutschen Halbamateurkickerei lange nichts zu feiern gab, muss das Finale für das nächste Mal noch geübt werden. Immer, wenn die enthemmten Fans unten auf dem Platz singen wollen, schiebt ein tauber Diskjockey irgendwo im Tonpultraum die Regler hoch. Dann gibt es "We Are The Champions" und "Ladiladiladiladihooo", dass die Lautsprecher in den Halterungen schlingern und die Stadiontraverse wackelt, als wäre sie wirklich so marode, wie sie die Anhänger epochaler Arena-Neubaupläne am liebsten hätten.
Kommende Woche nur noch Finale in Gera, da wird der Meistertitel frankiert und nach Chemnitz geschickt. Demnächst in diesem Theater dann Cloppenburg, Oldenburg, Greifswald und Altona. Auf der Karte geht es nach oben. Wahrscheinlich heisst das Ganze deshalb Aufstieg.
Nach 30 Minuten setzt es in der heute mit Nachwuchsleuten besetzten Bubi-Abwehr zum ersten Mal aus. Vor den Augen des eigens angereisten letzten HFC-Nationalspielers Dariusz Wosz streiten Seipel und Kamalla um den Ball. Also nimmt ihn der Pösnecker Sawicki und schießt ihn am erstmals eingesetzten HFC-Torhüter Norbert Guth vorbei ins Tor. Das seit Januar ungeschlagene Team des gefeierten Landespokalsiegers ist darob äußerst verblüfft. So sehr sogar, dass der Gast nur eine Minute nach dem Wiederanpfiff auf 2:0 erhöhen darf.
So war das nicht geplant. Aber absehbar. Seit Jahrzehnten tut der frühere HFC Chemie, was niemand erwartet: Verliert, wo er nur gewinnen kann. Und siegt, wenn niemand damit rechnet. Stände Robert Hoyzer auf dem Platz, röche alles hier nach Wettbetrug. Schon in der 50. Minute zeigt der Schiedsrichter dem bis dahin besten Pößnecker Sinaba Rot. Und entscheidet damit das Spiel. Gegen zehn Thüringer könnten die in Weiß aufgelaufenen Rot-Weißen heute spielen, bis es dunkel wird. Ein Tor oder gar zwei würden sie nicht schießen. Zumal Trainer Sven Köhler auf der Bank keinen Anlass sieht, für den schwachen Stark den ursprünglich mal als Spielmacher geholten Shubitidze zu bringen. Stattdessen wechselt er, wohl um das Ergebnis zu halten, Publikumsliebling "Horvat - unser Torwart" (Fangesang) ein.
Die Null vorn steht, die Zwei hinten auch und die sicher geglaubte Oberliga-Meisterschaft ist damit so gut wie verschenkt. Allerdings stört das niemanden, weil nur der Regionalliga-Aufstieg zählt. Der darf nach 90 Minuten endlich gefeiert werden. Im Kreis der Jubelnden klatschen auf der Ehrentribüne diesmal auch zahlreiche Brachial-Populisten aus den Reihen der Landespolitik: Der SPD-Arbeiterführer und Finanzminister Jens Bullerjahn, eigentlich bekennender Fan des Grunzrockers und Eiserne-Kreuze-Sammlers Lemmy Kilmister, trägt das rote Aufsteiger-Shirt unter dem Sakko, das die gelb-blaue FDP-Landeschefin Cornelia Pieper ganz offen zeigt. Beide patschen die Hände aufeinander, als hätten sie die letzten 16 grauen HFC-Jahre nichts anderes getan. Schamrot? Aber wer wird denn.
Weil es hier im Tiefgeschoß der deutschen Halbamateurkickerei lange nichts zu feiern gab, muss das Finale für das nächste Mal noch geübt werden. Immer, wenn die enthemmten Fans unten auf dem Platz singen wollen, schiebt ein tauber Diskjockey irgendwo im Tonpultraum die Regler hoch. Dann gibt es "We Are The Champions" und "Ladiladiladiladihooo", dass die Lautsprecher in den Halterungen schlingern und die Stadiontraverse wackelt, als wäre sie wirklich so marode, wie sie die Anhänger epochaler Arena-Neubaupläne am liebsten hätten.
Kommende Woche nur noch Finale in Gera, da wird der Meistertitel frankiert und nach Chemnitz geschickt. Demnächst in diesem Theater dann Cloppenburg, Oldenburg, Greifswald und Altona. Auf der Karte geht es nach oben. Wahrscheinlich heisst das Ganze deshalb Aufstieg.
5 Kommentare:
feuerwerk I: mal abgesehen davon, dass feuerwerk im hellen schon bei den alten chinesen verpönt war hätte man das was da zu sehen war, mehr rauch als licht, wesentlich preiswerter, ja wahrscheinlich umsonst von gewissen aktiven der kurve geliefert bekommen
feuerwerk II (aus der ferne betrachtet) da hätte man die choreo betreffend auch mal in der kurve fragen können
basierend auf ca. achtzehnjähriger feuerwerksbesichtigungserfahrung in exponierter wohnlage darf ich sagen, das feuerwerk mit der höchsten abschussfrequenz, soll heißen, hätte locker für die dreifache zeit gereicht bzw. weniger wäre mehr gewesen.
größter wurf des tages, die einladung an 3500 menschen ins gesundbrunnenbad zum feiern mit zwei bierwagen der kleineren sorte auch für einen gestandenen zonie ist eine vierzigmeterschlange schon beeindruckend
da geht man doch als sportler auch nicht mehr hin, oder?
Schön dass du dich auch irren kannst.
Die Meisterschaft zeigt mir, dass
wir in dieser Saison einen eher untypischen HFC gesehen haben.
Ich hoffe das ist der Anfang der Läuterung!
Ich habe nochmal den ganzen Blog Revue passieren lassen. Und ich muss feststellen, dass du dich doch bezogen auf den HFC schon mehrfach geirrt hast.
Für die neue Saison wünsche ich dir deshalb etwas mehr Optimismus.
insofern irre ich mich aber sehr, sehr gern. und wenn ich recht behalte, bin ich nicht enttäuscht.
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