Die spinnen, die Finnen, so müssen dergleichen Texte anfangen. Dabei ist Iron Sky ein ganz ernstgemeintes Filmprojekt, das zudem ganz ohne Mitteldeutsche oder sonstige Medienförderung auskommt: 1945, so sieht es das Drehbuch der presigekrönten SF-Autorin Johanna Sinisalo vor, sind die Nazis aus der antarktischen Hitler-Kolonie Neuschwabenland mit Ufos auf den Mond geflüchtet, dort haben sie auf der dunklen Seite ein geheimes Reich namens "Schwarze Sonne" errichtet, im Jahr 2018 nun kehren sie wieder auf die Erde zurück. Ist ja logisch.
Klingt wie NPD-Promotion, ist aber eine durchaus ernstgemeinte SF-Comedy, hinter der die Macher des Filmes "Star Wreck" stecken, der 2005 veröffentlicht wurde und bis heute acht Millionen Zuschauer hatte. "Iron Sky" werde den trockenen Humor von Dr. Strangelove mit der Ästhetik von Weltuntergangsfilmen wie "Independence Day" kombinieren, sagen die Macher selbst. Zusammengebaut wird der Fünf-Millionen-Film, der Hollywood-Qualität haben soll, von Freiwilligen, etwa 10.000 machen über das Internet derzeit mit. Weitere Helfer werden gesucht: Mail an jobs@ironsky.net, gezeichnet werden können auch "War Bonds" zur finanziellen Unterstützung der guten Sache.
Hübsch anzusehen und auf jeden Fall ein beherztes Eingreifen der Staatsmacht wert ist das bereits lieferbare Merchandising zum Movie: Lustige Militär-Kappen mit der Aufschrift "Raumsturmführer", dazu T-Shirts mit einem großen Steinadler und der bedrohlichen Schrift "Iron Sky". Da wird es Menschenketten quer durchs Netz brauchen. Und Kerzenwachs wird heiße Tränen weinen müssen.
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