Wo der Staat wirtschaftet, kann das Volk beruhigt schlafen, so werden die Oberaufseher über die Staatswirtschaft nicht müde zu behaupten. Private Firmen hingegen sind "karawanenkapitalistisch" (Steinbrück) organisierte Heuschrecken-Kompanien, immer auf der Suche nach dem höchsten Profit, ohne Skrupel und ab 100 Prozent Gewinnaussicht bereit, über Leichen zu gehen.
Landauf, landab wird das gern geglaubt, bloß die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Im Zuge der Subprime-Krise in den USA malen sie ein Bild, in dem ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen und von Politikern wie Peer Steinbrück hautnah gecoachten Finanzinstitute aussehen, als wären sie auf der Jagd nach dem großen, schnellen Geld fürchterlich auf die Fresse geflogen.
So gelang es derSachsen LB, mit einer Bilanzsumme von 68 Milliarden Euro satte 28 Milliarden Euro in den Sand zu setzen. Die Kollegen von der West LB, mit 285 Milliarden Euro Bilanzsumme auch nicht eben ein Gigant, versenkten zwei Milliarden Euro. Die Bayern LB, 350 Milliarden Euro groß, schaffte 1,9 Milliarden. Und die IKB, über die Kreditanstalt für Wiederaufbau eine direkte Tochter des Finanzministeriums, schaffte es gar, mit einer Bilanzsumme von nur 50 Milliarden Euro 8,8 Milliarden Euro zu vernichten.
Dagegen nehmen sich die Verluste der privaten Banken aus wie Akermanns berühmte "Peanuts": Bei einer Größe von 1,1 Billionen Euro - 16 mal größer als die SachsenLB - buchte die Royal Bank Of Scotland gerademal ein Drittel der Verluste der Sachsen. Die deutsche Bank, mehr als dreimal so groß wie die Bayern LB, blieb um 700 Millionen unter deren 1,9 Milliarden Miesen. Und selbst die Schweizer UBS, 1,4 Billionen schwer und kräftig zugange im Subprime-Segment, meldete mit einen Verlust von 2,7 Milliarden Euro weniger rote Zahlen als die zusammen zwei Drittel kleineren Landesbanken von Bayern und Nordrhein-Westfalen.
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1 Kommentar:
es ist eben immer wieder ein unterschied, ob man über das eigene (private) geld oder fremdes (öffentliches) geld verfügt.
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