Werner Sonne, die Interviewmaschine aus dem ARD-Morgenmagazin, war etwas verwundert. Dass sich jemand empört, nur weil er in einem Interview mal den Halbsatz "In Treue fest" herausplapperte, war ganz neu. "Das zeigt mir, dass Sie ein ebenso interessierter wie vor allem aufmerksamer Zuschauer des ARD-Morgenmagazins sind, und ein besonders kritischer dazu", staunt Sonne. Und erteilt seinem Kritiker nachträglich die Genehmigung zu solchem Tun: "Das ist Ihr gutes Recht."
Inhaltlich aber lehnt Sonne eine Rückrufaktion für seine zuletzte als "In Treue fest zum Führer" gebrauchte Formulierung ab. So eine Forderung schieße "nun doch über das Ziel hinaus", teilt er mit.
Schließlich, hat Werner Sonne ausgegoogelt, sei "der von Ihnen monierte Ausdruck nun gewiss keiner, auf denen nur die Nazis einen Exclusivanspruch erheben können".
Er gehöre vielmehr "zum deutschen Sprachgebrauch" - und da hat der Hauptstadtbürosprecher natürlich völlig recht. Schon auf den Koppelschlössern der bayrischen Regimenter, die für den deutschen Sprachgebrauch zum Sterben in den ersten Weltkrieg zogen, stand "In Treue fest". Zahlreiche schlagende Vebindungen, Herzstücke der jungen deutschen Demokratie, verwenden den stolzen Leitspruch der bayrischen Könige bis heute als Motto, Kegelklubs und Fanfarenzüge benutzen die drei Worte sogar als Namen. Da ist also wirklich nichts Verbotenes dran. Wir sind über das Ziel hinausgeschossen. Werner Sonne, wir entschuldigen uns.
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