Was macht eigentlich die Schulhof-CD? Die braune Brut hatte die Sammlung von mit Fausthandschuhen gespielten Musikstücken im Jahre 2004 erfunden, um Schülerinnen und Schüler für den Nationalsozialismus zu begeistern. Dank eines bundesweiten Verbotes, das die Staatsanwaltschaft Halle wegen "schwerer Jugendgefährdung" verhängt hatte, ohne dass es die CD überhaupt schon gab, wurde das Album mit dem Namen "Widerstand ist feige - Gurkenrock aus dem Untergrund" (oder so ähnlich) für ein paar Tage sehr berühmt 50.000 CDs konnten von mutigen Fahndern noch vor ihrem Eintreffen auf den Schulhöfen der Republik sichergestellt werden, der Besteller der Werke wurde festgenommen und angeklagt.
Wenig später aber vom Amtsgericht Stendal freigesprochen. Die Richter hielten den Inhalt der CD für gar nicht für "schwer jugendgefährdend". Die blamierte Staatsanwaltschaft Halle legte Widerspruch ein, das war aber dann schon im Sommer 2006 und erregte nicht mehr so viel Aufsehen. Das Oberlandesgericht Naumburg gab dem Ansinnen der Staatsanwaltschaft statt, so dass der Prozess neu aufgerollt werden muss, wie es damals hieß.
Seitdem ist Ruhe. Kein Prozess, kein Urteil, keine Rede mehr von der Schulhof-CD, zumindest bis ein brauner Schornsteinfeger aus Naumburg mit einem CD-ähnlichen Gegenstand in der Hand von einem Staatssekretär des sachsen-anhaltinischen Innenministeriums auf einem Bild im Internet gesichtet wurde. Als bräuchte der Mann eine CD: Das komplette Album steht seit mehr als zwei Jahren als MP3 zum Download im Netz.
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1 Kommentar:
ich nehme an, rüdiger erben hat sich die cd zur sicherheit ausgedruckt.
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