Johannes Baptist Kerner geht mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. Die gute Nachricht: Der vielbeschäftigte Talkvortäuscher will im neuen Jahr weniger Koch-Sendungen moderieren. Die schlechte: Im Gegenzug werde er mehr über Sport berichten. Wenn er seine Kochsendungen am Freitagabend abgebe, rechnet Kerner sein fantastisches pensum vor, das er Gerüchten zufolge nur mit Hilfe seines TV-Zwillings Beckmann überhaupt bewältigen kann. So habe er pro Jahr 40 Sendungen weniger zu absolvieren und könne mehr Zeit erübrigen, um Sportveranstaltungen zu moderieren. Notfalls, unser Vorschlag, könnte der journalistische Schnellkochtopf immer noch in der Halbzeitpause ein bisschen was anbraten oder zusammenrühren und dann halbgar in dn Ausguß kippen.
Angesichts des für ihn verheerend ausgefallenen Meidenechos zu seinem planmäßig inszenierten Studiorausschmiß von Eva Herman lenkt der der scheidende Freitag-Vorkocher nunmehr ein. „Ich habe damals falsch entschieden. Als Eva Herman gehen wollte, hätte ich sagen können: „Nein, nein, bleib hier. Hier fliegt keiner raus. Da hinten ist Platz genug.“ Das Konzept der Sendung sei damals „redaktionell nicht zu Ende gedacht“ worden, glaubt Kerner, das ein Verweis der Ex-Nachrichtenvorleserin an den Katzentisch für sein Image besser gewesen wäre. Kerner hatte den von ihm selbst provozierten Rausschiß seinerzeit direkt nach der Studioaufzeichnung werbewirksam an die Agenturen gekabelt.
An die Situation, in der er Eva Herman aus seiner Sendung warf, erinnert sich Kerner ganz anders als seine Zuschauer. „Wir hatten so eine Reaktion von ihr nicht auf dem Zettel“ , beschrieb er der Süddeutschen Zeitung, als sei Herman freiwillig aufgestanden und gegangen. Keine mißverständliche Formulierung, sondern der Versuch, der Rausgeworfenen den schwarzen Peter zuzuschieben: "Als Eva Herman gehen wollte", flunkert Kerner, "hätte ich sagen sollen, nein, nein, bleib hier."
Wirklich gesagt hatte er damals: "Dann entscheide ich mich für meine anderen Gäste und bitte Dich zu gehen", was nicht einmal in etwa dasselbe ist. Aber jemand, der so viel kocht und so wenig davon isst, soviel kommentiert und talkt und dabei vergleichsweise viele Gäste ihre Zeit bis zum Ende absitzen lässt, ist in jedem Fall entschuldigt: Kerner kann nichts dafür. Er habe "mit der Sendung nur das Beste gewollte, aber es ist nicht das Richtige dabei herausgekommen", bedauert er. Man glaubt ihm kein Wort.
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1 Kommentar:
ja, wenn man kerner haut, könnte man aus versehen beckmann treffen, weil einer der beiden gerade eine kochsendung aufgegeben hat, die der andere aber gleichzeitig mit sport auffüllt, so dass ...
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