An der Saale hellem Strande, da wissen sie noch, wie man mit dem Schinken nach der Wurst wirft und die Wand trifft. Jahre haben die Mächtigen im Rathaus nachgedacht, Millionen Euro wurde in grandiose Berater und gewitzte Konzepte investiert - und jetzt endlich landet die Stadt Halle den großen Schulden-Befreiungsschlag: Die beiden städtischen Wohnungsunternehmen HWG und GWG werden, nein, nicht fusioniert und auch nicht privatisiert, sondern einfach zu Gewinnausschüttungen an den städtischen Haushalt verpflichtet.
Jährlich acht Millionen Euro sind im Fünfjahrplan festgelegt. Und damit das auch klappt, kommt der Schinken als Wurfgeschoß zum Einsatz: Die HWG verkauft 2.244 Wohnungen für 80 Millionen Euro, um sie später zurückzuleasen. Das bringt erstmal 42 Millionen für die klamme Stadtkasse. Die zahlt das städtische Wohnungsunternehmen anschließend natürlich zurück: Über 30 Jahre werden jährlich 5,22 Millionen fällig. Am Ende wird die Stadt für die 80 erhaltenen Millionen 156 Millionen zurückgezahlt haben - der Käufer der 2.244 Wohnungen hat seinen Einsatz nach 16 Jahren wieder rein, darf aber 14 Jahre weiterkassieren und freut sich am Ende über eine risikolose Rendite von knapp 100 Prozent. Ja, an der Saale, da verstehen sie sich auf geniale Geschäfte.
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