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Fallen sie dann unter die Grenze von 60 Prozent, wären sie arm, selbst wenn sich zur selben Zeit - um zur Verdeutlichung ein utopisches Szenario zu bemühen - das Preisniveau im Land halbiert hätte, sie sich also von ihrem verfügbaren Einkommen doppelt so viel wie vorher kaufen könnten.
Auch im kommenden Jahr wird die von Forschern, Gewerkschafter und Politiker einhellig und gleichermaßen verlogen beklagte Entwicklung selbstverständlich weitergehen. Bekanntlich ist ja nicht nur der DGB, Auftraggeber von Schäfers Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut, der Meinung, dass es Zeit ist, Arbeitnehmer endlich durch deutliche Lohnsteigerungen am Aufschwung mitverdienen zu lassen.
Dagegen ist nichts zu sagen. Die Realeinkommen stagnieren seit Mitte der 90er Jahre. Allerdings ist ein großer Schluck aus der Lohnpulle eben auch die sicherste Methode, neue Arme zu produzieren: Jeder Cent, den der Lokführer mehr bekommt, ist ein Cent, der dem Hartz4-Empfänger und dem Billigjobber zur 60-Prozent-Hürde fehlt.
1 Kommentar:
wenn ich die meldungen über steigende armut so rekapituliere, dürften geschätzte 135 prozent der bevölkerung am hungertuch nagen.
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