Das bedeute, dass sich die materielle Armut von Kindern etwa alle zehn Jahre verdoppelt habe. Dieselbe Steigerungsrate vorausgesetzt, wären bereits in 30 Jahren mehr deutsche Kinder arm, als es überhaupt gibt. Bis heute sei die Zahl der auf Sozialhilfe angewiesenen Jungen und Mädchen auf mehr als 2,5 Millionen gestiegen, warnte der Präsident des Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, ein Ex-Vollbart und Ex-Politiker, der seinerzeit dadurch bekanntgeworden war, dass er sich splitternackt hatte für ein Wahlplakat ablichten lassen.
Sowohl bei Krüger, der sich einst selbst als "ehrliche Haut" verkaufen wollte, nur leider nicht genügend Käufer fand, als auch bei den Verfassern des "Berichtes" als auch beim selbsternannten "Nachrichtenmagazin" Spiegel sind allerdings wohl zufällig Archiv und Google kaputt. Denn die Zahl der armen Kinder und Jugendlichen ist seit Sommer 2006 offensichtlich keineswegs "unablässig gestiegen" und "fast ungebremst" wie Krüger behauptet. Sondern allenfalls gleich hoch geblieben. Damals bereits berichtete der Kinderschutzbund von rund 2,5 Millionen armen Kindern und Jugendlichen im Land - der "Negativrekord", von dem "Spiegel" und Krüger fantasieren, ist eine Coverversion des selbigen aus dem Sommer vor einem Jahr. Kann man so natürlich nicht sagen. Wäre ja keine Nachricht. Und nur um Nachrichten geht es schließlich.
2 Kommentare:
das ist wie mit dem klima: es ist vollkommen wurscht, was sich wie verändert - schlimmer als vorher ist es auf jeden fall.
http://www.readers-edition.de/2007/10/24/gedanken-an-die-armen-kinder-deutschlands
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