Erst wurde das Waldsterben abgesagt, dann stieg die Zahl der Eisbären von 5.000 auf 22.000, das Ozonloch meldete sich nicht mehr, die deutschen Flüsse feierten "Flußbadetage" und Gerichte "an einheimischem Steinpilz" galten nicht mehr als erster Schritt zum freiwilligen Atomtod. Jetzt tummeln sich nun auch noch in norwegischen Flüssen zehn Mal so viele Wildlachse wie zu Beginn der neunziger Jahre. Zählungen in 22 betroffenen Flussläufen durch das Naturschutzamt hätten ergeben, dass sich Sanierungsarbeiten gegen Schäden durch Schwefel und Stickstoff aus der Luft als "voller Erfolg" erwiesen. Als Argument wird angeführt, dass in den betreffenden Flüssen 1991 nur 2500 Lachse, 2005 dagegen 22.000 von Anglern aus dem Wasser geholt worden seien - was freilich auch an der eventuell leicht gestiegenen Zahl von Anglern hätte liegen können.
Die Grundfrage aber ist natürlich: Wo bleibt der Weltuntergang, dem wir in Röhrenjeans und Kutte, Palituch um den Hals und Biertulpe in der Hand seinerzeit zu den Klängen von "Love Will Tear Us Apart" so gelassen wie möglich ins gräßliche Antlitz blickten? Reicht es wirklich, Wasser 15 Jahre mit Kalk zu düngen, um "Flüsse nun langsam wieder voll funktionsfähig" zu machen, wie der zuständige Naturschutzbehördensprecher Roy Langåker meint? Wo soll das noch enden, wenn das so weitergeht? Und wie überhaupt?
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1 Kommentar:
wahrscheinlich hat, unbemerkt von der öffentlichkeit, der bundestag den weltuntergang schlicht und einfach verboten.
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