Dienstag, 24. April 2007
Mullah Maulheld
Der Taliban mit dem feschesten Namen ließ Ende Februar keinen Zweifel, dass es den Ungläubigen jetzt an den Kragen gehen werde. Jeden Tag kündigte Mullah Dadullah (Foto) irgendwo irgendeine unmittelbar bevorstehende "Frühjahrsoffensive" an - spätestens Anfang März war die "Frühjahrsoffensive der Taliban" die militärische Offensive der Kriegsgeschichte, die am hartnäckigsten annonciert wurde.
In allen Einzelheiten sogar: 6.000 Kämpfer habe man in Afghanistan zusammengezogen, noch einmal 4.000 lauerten in Tunneln und alle würden bald herauskommen und Selbstmordanschläge durchführen, hieß es. "Der Angriff steht unmittelbar bevor", protzte der seit einem Zusammenstoß mit sowjetischen Truppen in den 80ern nur noch einbeinige 41-Jährige, dessen größte militärische Tat bisher offenbar die Flucht aus einem von anderen Mudschaheddin gelegten Hinterhalt war.
Deutsche Medien vergeben für solch herausragende Leistungen in Verbindung mit dauernder Al Dschasira-Präsenz, Vollbart und ausgestoßenen leeren Drohungen sofort den Titel "enger Gefolgsmann", "Bin-Laden-Vize" und "militärischer Führer der Rebellen". Und bedanken sich dafür nicht einmal bei der BBC.
Im richtigen Krieg nützt das aber alles nichts. Jetzt haben Nato-Truppen den Ankündigungs-Mullah und 200 Mann aus seiner bewaffneten Bande in Südafghanistan eingekreist. Es wird geschossen und zurückgeschossen. Ist das schon der Auftakt der Taliban-Sommeroffensive?
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1 Kommentar:
wie in so vielem sind die taliban auch hier der zeit weit voraus. die sollten einen fünf-jahresplan aufstellen.
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